Gründung des Schweizerischen Bundes

Der stetige Weg von den einzelnen Gruppen über Treffen mit anderen, Konferenzen bis hin zur Bundesgründung...

Das Jahr 1857 ist in dieser Hinsicht und besonders für die Vorgeschichte des Bundes von Bedeutung. Die Idee des Zusammenschlusses der bestehenden Jünglingsvereine über die Kantonsgrenze hinaus gewann an Boden. «In Wil (St. Gallen) kamen die Brüder von Schaffhausen, Thurgau. St. Gallen und Zürich erstmals am Pfingstmontag zusammen. Von da an fand eine ostschweizerische Konferenz viele Jahre hindurch regelmäßig statt. Fast gleichzeitig, erstmals am 9. Mai, hatten sich auch die Freunde vom Aargau, von Basel und Bern in Niederwil bei Zofingen zusammen gefunden.›› 

«Koelliker erkannte von Anfang an die Notwendigkeit einer Zeitschrift, das die Verbindung unter den Vereinen herstellte und als Werbemittel für die Ausbreitung der Vereinsidee verwendet werden konnte. Er schlug daher die Gründung eines Organs vor. aber der Gedanke fand nicht das nötige Verständnis. So entschloss sich Koelliker, auf eigene Faust den «Schweizerischen Jünglingsboten» herauszugeben, dessen erste Nummer im Oktober in Zürich erschien. Er kam monatlich einmal heraus und kostete im Jahr 60 Cts., Porto inbegriffen»

Eine neue Anregung zum Zusammenschluss aller Vereine der deutschen Schweiz ging im Jahre 1859 von Zürich aus. Koelliker lud auf den 20. März 1859 zu einer 1. Delegierten-Konferenz nach Zürich ein. «Acht Kantone waren vertreten, zwei hatten sich schriftlich geäußert. Es wurde unter anderem beschlossen, dass die Zentralisation als nicht zeitgemäß (!) auf ungewisse Zeit verschoben werden solle. In der bezüglichen Diskussion hatte sich sogar eine gewisse Angst vor Verflachung kundgegeben; eine solche Organisation könne der Förderung des geistigen Lebens hinderlich sein und schon ihre Erörterung seie ein Zeichen, dass man bezüglich der ersten Liebe und des Gottvertrauens lässig geworden sei!»

Zu einer Gründung des deutschschweizerischen Bundes kam es noch nicht, dafür fanden in den folgenden Jahren abwechslungsweise in Zürich, Bern und Aarau solche sogenannten «Generalkonferenzen» statt. Aber es sollten noch einmal 5 1/2 Jahre vergehen, bis es am 4. September 1864 endlich zur Gründung des Bundes und der Beratung seiner Statuten kam. Koelliker wurde zum Vorsitzenden gewählt und hat die Leitung des Bundes bis zu seinem Tode ausgeübt.

 

Quelle: "Eine Jugendbewegung unterwegs. Zum 100-Jahr-Jubiläum des deutschschweizerischen CVJM-Bundes." 1962